Jeden Karfreitagmittag beginnen ca 20 Bandas (Blasmusiken) in Trapani, an der Westküste Siziliens eine 22stündige Prozession durch die ganze Stadt.
Es werden nur Trauermärsche gespielt, einer wunderbarer als der andere.
Sie begleiten tonnenschwere Statuen, die auf den Schultern getragen werden und den Leidensweg Christi darstellen.
Am Samstagmittag kehren die Musikanten, immer noch wie in Trance, todmüde zu Ihrem Ausgangspunkt zurück.
TOD TRAUER TRAPANI ist ein Tonbericht dieser Nacht; ein Film ohne Bild.
Schwerfällig wie Elefanten tuten da die Tuben, verwundeten Tieren gleich schreien die Posauen auf, herzzerreissend schmettern die Trompeten, und dazwischen krachen Becken und die grossen Pauken.
Das ist der Quell, aus dem Ennio Morricone und Nino Rota geschöpft haben, und tatsächlich findet sich als Nr. 8 auch die Begräbnismusik aus "Amarcord" wieder. Der Gänsehautfaktor ist hoch, doch zuweilen schlägt so viel geballte Trauer auch in Komik um. Wunderbar!