La Processione dei Misteri

Jeden Karfreitagmittag beginnen ca 20 Bandas (Blasmusiken) in Trapani, an der Westküste Siziliens eine 22stündige Prozession durch die ganze Stadt.

Es werden nur Trauermärsche gespielt, einer wunderbarer als der andere.

Sie begleiten tonnenschwere Statuen, die auf den Schultern getragen werden und den Leidensweg Christi darstellen.

Am Samstagmittag kehren die Musikanten, immer noch wie in Trance, todmüde zu Ihrem Ausgangspunkt zurück.

TOD  TRAUER  TRAPANI  ist ein Tonbericht dieser Nacht; ein Film ohne Bild.

Musikant frau
Traeger Hund

Schwerfällig wie Elefanten tuten da die Tuben, verwundeten Tieren gleich schreien die Posauen auf, herzzerreissend schmettern die Trompeten, und dazwischen krachen Becken und die grossen Pauken.
Das ist der Quell, aus dem Ennio Morricone und Nino Rota geschöpft haben, und tatsächlich findet sich als Nr. 8 auch die Begräbnismusik aus "Amarcord" wieder. Der Gänsehautfaktor ist hoch, doch zuweilen schlägt so viel geballte Trauer auch in Komik um. Wunderbar!

Thomas Bodmer
© Tages-Anzeiger; 2001-03-21; S. 67
Brillen
CD
TOD TRAUER TRAPANI
Ein Film ohne Bild von
B. Jeger &
C. Klopfenstein
63:12
CD